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Johanna

Die Hände vors ‚ Gesicht geschlagen Hab' Dich am Schattenriss erkannt.
Du sitzt hier rauchend auf dem Koffer. Kein Wunder, wenn man Dich nicht fand. Mal wieder weit und breit kein Taxi! Benz kommt vorm Bahnhof vorgefahren. Der Regen klatscht hier auf die Scheiben. Man fragt:"Wohin?"," Ist mir egal !"

Dir steckt die Fahrt noch in den Knochen, Cappuccino, Cognac, na mal sehen. Kleine müde Augen, die nur reden wollen. Wir sind die letzten hier im Stammcafe.

Hochgestellte Stühle, komm und lass uns gehen ! Da draußen spiegelt sich die Nacht.
All das Neon stellt doch nur Fassade dar.
Der Film wird nie gedreht, wird nur erdacht.

Das Laub ist glatt hier auf den Straßen.
Die Welt für sich nachts um halb drei .
Na klar, du kannst ruhig bei mir bleiben.
Für Dich ist immer: „ Zimmer frei “.
Nein, ich will nicht wissen, wo Du herkommst. Ich will nicht wissen, was Du tust.

Es ist bloß gut, dass man dich findet, auch, wenn man Dich nicht immer sucht!

Ja, ja, die durchgemachten Nächte. Ich kann mir die Träne im Knopfloch kaum verkneifen. Der Text hier dürfte so gerade zwanzig Jahre alt geworden sein. Johanna steht bis zum heutigen Tag für die Menschen in meinem Leben, die einen kurzen Zeitraum mich begleiten, dann verschwinden, aber quasi aus dem Nichts wieder auftauchen.

Durchgemachte Nächte habe ich heutzutage viel zu wenig. Bin in diesem Punkte leider (oder gottlob !!!) eher vernünftig geworden. Habe ich da in mir ein leises „Ohhh“ gehört ?

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